KNOCHENFUNDE

Verdun Bodenfunde
Blick in die Katakomben des Beinhauses

 

Viele der gefallenen Soldaten konnten aufgrund des starken Beschusses während der Kämpfe entweder garnicht oder nur notdürftig begraben werden. Meist warf man sie einfach nur aus den Schützengräben. Die Granateneinschläge wühlten diese Behelfsgräber dann wieder und wieder um, so dass die toten Leiber am Ende vollkommen zerfetzt auf den Schlachtfeldern verblieben.

Natürlich konnte man nach dem Krieg nicht jedes Knochenteil bergen. Deshalb sind viele dieser Fragmente auch heute noch auf dem ehemaligen Kampfgelände zu finden. Ein sehr trauriger Überrest der Kämpfe!

Wenn wir auf ein solches Knochenstück stießen, wurde es stets von uns begraben oder zumindest abgedeckt.

 

Cap. der Artillerie Georges Ricome, der

 

nach dem Krieg einen Trupp von 3000

 

Männern leitete, die das Schlachtfeld

 

räumten 1932 in einem Interview auf die

 

Frage, ob seine Leute denn auch auf

 

Leichen stößen:

 

„…Leichen? Nein. Gebeine. Der ganze

 

Boden ist damit durchsetzt. Allein vor

 

Fleury hat man 5000 weggeschafft. Bei Fort

 

Vaux unter einer drei Meter dicken

 

Erdschicht, die von den Granaten

 

aufgehäuft ist, habe ich annähernd 300

 

zusammengesucht. Ich selbst habe über 200

 

Schädel aufgehoben.“

Aus G.Werth „Schlachtfeld Verdun – das Tagebuch Europas“

Oberschenkelknochen - Rabenwald 2016
Oberschenkelknochen - Rabenwald 2016

 

Viele Knochen stammen von Tieren, Pferden, Rindern usw., die für die Versorgung mit frischem Fleisch, für den Transport oder als Zug- oder Lasttiere mitgeführt wurden

 

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Archiv J. Walko

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