FROIDETERRE - „KALTE ERDE“

 

 

DAS FESTUNGSWERK FROIDETERRE

 

Das Festungswerk Froideterre, das in den Jahren 1887-88 als Zwischenelement der Infanterie erbaut wurde, wurde ab 1903 komplett umgebaut, um die Verteidigung der

Zwischenräume am Ausgang des Bergkamms Maas - Douaumont zu verstärken. Mit seiner Kaserne und seinen drei Geschützbunkern, die halbkreisförmig um einen Innenhof angeordnet sind, seiner Kombination von Stahlbeton und Panzerungen aus Gusseisen und Stahl ist es ein Paradebeispiel für die Modernisierung der Festung Verdun zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Kaserne, die unter einem Erdmantel verborgen ist, war für 143 Männer geplant. Sie umfasste Stuben, die Lebensmittellager und eine Zisterne. Sie besaß an ihrer Nordflanke eine Beobachtungsglocke für die Aufklärung und einen Panzerturm für die Maschinengewehre: dieser, der durch eine Brustwehr vervollständigt wurde, versperrte den Zugang zum Graben, der durch ein Gitter und einen Drahtverhau doppelt gesichert war.

Im Zentrum war ein separater Geschützbunker nur mit einem Geschützdrehturm ausgestattet, der durch Versenkung in einem massiven Betonsockel verborgen werden konnte. Seine beiden 7,5-cm-Geschütze mit einer Reichweite von 5 500 Metern konnten den Zwischenraum Froideterre - Thiaumont - Douaumont und das Anmarschgebiet über die Maas bestreichen, aber auch die Nahverteidigung unterstützen.


Zwischenwerk - Panorama
Zwischenwerk - Panorama
Trichterlandschaft - Froideterre
Trichterlandschaft - Froideterre

 

Ein zweiter Panzerversenkturm, der aus einer mächtigen Betonplatte herausragte, sorgte für den Schutz der Südflanke, während sein Beobachtungsstand, der weiter unten angebracht war, den 7,5-cm-Geschützturm mit Informationen versorgte. Dieser kleine Bunker wurde durch einen befestigten Unterstand für 20 Wachleute vervollständigt.

Auf der rechten Seite befindet sich die Deckplatte einer flankierenden Kasematte mit niedrigem Profil für zwei 7,5-cm-Geschütze, die den Namen „Bourges-Kasematte" trägt. Sie wurde im Jahre 1903 erbaut und war dafür bestimmt, mit ihren Geschützen die Flanken des Festungswerks Charny auf dem gegenüberliegenden Ufer der Maas zu sichern.

1915 wurde sie entwaffnet, als man an der Fähigkeit der Festungsanlagen zweifelte, dem Angriff der deutschen Festungsartillerie standzuhalten. Danach spielte die neu bestückte Befestigungsanlage eine aktive Rolle in den Kämpfen auf dem rechten Maasufer. Ihre Räumlichkeiten, auf die fast 30 000 Geschosse abgefeuert wurden, dienten als Unterstand, Telefonzentrale und Truppenverbandsplatz. Ihr Beobachtungsstand, der Richtung Thiaumont und Douaumont blickte, informierte über die Truppenbewegungen, während ihr 7,5-cm-Geschützturm, der unter dem heftigen Beschuss nur sparsam eingesetzt wurde, eine entscheidende Rolle bei dem deutschen Angriff vom 23. Juni 1916 spielte [die beiden 7,5-cm-Geschütze bestrichen den oberen Bereich des Befestigungswerks und den Innenhof mit 116 Kisten Kartätschen (27 956 Kugeln aus je 22 Gramm Hartblei) und machten dadurch das ganze vorhaben des Feindes zunichte]. "Sie hielt stand (,.), als alles um sie herum eingenommen wurde" - dieses Festungswerk war damals, nach der Art der Forts Vaux, Souville oder des Festungswerks La Laufee, "ein unerschütterlicher Fels, auf den die Verteidigung bauen konnte" (General Petain).

RICHARD COMMUNICATION VERDUN

Text Infotafel