DAS ZENTRALE SCHLACHTFELD
"Die Hölle"...
"Heute Abend wird abgelöst. Endlich. Wir haben das Schlachtfeld ziemlich aufgeräumt. Bilder, ich
vergesse sie nie. Ekelhaft kann man nur sagen.
Aber es muss sein!"
Aus „Kriegsbriefe gefallener Studenten“ – F.G. Steinbrecher gef. 19.04.17
Die raue aber trotzdem sehr eindrucksvolle und schöne Landschaft lässt auf den ersten Blick keine Rückschlüsse auf die gewaltige Schlacht zu.
Sobald man sich jedoch dem Zentrum der Schlacht nähert ändert sich das Bild schlagartig:
Eigenartige Hügel und Löcher jeder Größe bestimmen das Bild. Kraterlandschaften weit und breit.
"Rundgang durch die erbeutete Stellung. Ein sumpfiges, von zerschossenen Bäumen und zerwühlten Gräben bedecktes Waldstück zieht sich um den Berg.
Wie umgepflügt alles. Eingeschlagene Unterstände.
Weite Granattrichter. Baum- und Kleiderfetzen,
Leichen, Munition, Gewehre, Tornister. Ein Feld, ein Wald des Grauens."
AuSteinbrecher gef. 19.04.17s „Kriegsbriefe gefallener Studenten“ – F.G.
Jeder Quadratmeter Boden wurde dort unzählige Male von Granaten und Minen um-gewühlt. Dort wo der Wald und das Dickicht nicht das Gelände bestimmen kann man erahnen, wie der Krieg gewütet haben muss. Unzählige Hinweisschilder und Tafeln, die auf besonders hart umkämpfte Punkte hinweisen. Anlagen, die gepflegt werden und dem Besucher zugänglich gemacht wurden.
Kaum ein Dorf, das nicht zerstört war, das keine Opfer zu beklagen hat, in dem es kein Denkmal für diese Toten gibt.
Sicherlich hat es nicht zuletzt mit dem Ausgang des Krieges zu tun, dass in Frankreich ganz anders mit dem Andenken umgegangen wird als beispielsweise in Deutschland mit dem Westwall, dessen Überreste dem Verfall ausgesetzt sind oder sogar bewusst von den zuständigen Behörden beseitigt werden.
Der Schlachtfeldtourismus nach Verdun setzte bereits während des Krieges ein, wobei die Besucher sogar mit einer Bahn (Tacot) über das Schlachtfeld geführt wurden.
Auch heute noch - nach fast 100 Jahren - werden die verschiedenen Gedenkstätten von Touristen aus aller Welt besonders in den Sommermonaten regelrecht belagert.