BEAUMONT-EN-VERDUNOIS
Das Dorf Beaumont wurde im September 1914 evakuiert, die Bevölkerung flüchtete in den Süden Frankreichs.
Von Mitte August bis Mitte Oktober lag Beaumont zwischen zwei Linien. Das 6 -7 km große Niemandsland reichte von Louvemont bis in die bewaldete Gegend nördlich des Dorfs.
Anfang Oktober wurde der Kirchturm von der deutschen Artillerie zerstört.
Mitte Oktober besetzten die französischen Truppen eine Linie, die von der nördlichen Spitze des Caureswaldes über den Ville – Wald zum Weiler Soumazannes reicht. Das gesamte Gemeindegebiet befand sich in französischer Hand und blieb es bis Februar 1916.
Diese verhältnissmäßige Ruhe wurde am 21. Februar gestört.
Der Caureswald konnte trotz des heroischen Widerstands des Jägerregiments nicht gehalten werden. Oberst Driant wollte den Rückzug nach Beaumont antreten, und zwar vermutlich über die ehemalige Straße nach Flabas, die nach Gobi (Gemeindegebiet von Beaumont) führt. Als die Kolonnen den Wald von Champneuville verlassen, befinden sie sich im Kreuzfeuer der feindlichen Maschinengewehre. In der Nachhut wird der Oberst tödlich getroffen; aber Teile der Züge können Beaumont erreichen und verstärken die dortige Garnison.
Am frühen Morgen des entscheidenden 24. Februar ist der Himmel grau und der Boden schneebedeckt. In der eisigen Kälte beginnt der Kampf um Beaumont. Im Dorf bieten Truppenteile der beiden französischen Regimenter (4Kompanien) wiederholten Angriffen die Stirn.
So wie die Truppen der 18. deutschen Einheit in das Dorf eindringen, werden sie von Maschinengewehren durch die Fenster der eigens dafür eingerichteten Keller niedergemäht.
Wie dicht aufeinanderfolgende Wellen rücken die feindlichen Verbände mit einer solchen Geschwindigkeit vor, dass es scheint, als würden sie von unseren Maschinegewehren buchstäblich mitgerissen. Die Angreifer erleiden ausgesprochen schwere Verluste.
Jetzt beginnen die Deutschen mit der systematischen Bombardierung des Dorfes. Als sie ihre Sturmangriffe wieder aufnehmen, stößt ihr Vorgehen immer noch auf Widerstand. Aber der Kampf ist zu ungleich. Einigen Truppenteilen gelingt es, sich nach Louvemont abzusetzen, und am Nachmittag des 24. Februar 1916 fällt Beaumont.
Um 18:00 Uhr desselben Tages wird der Kampf in der Nähe von Joli-Coeur im Wald geräuchlos mit Bajonett und Messer fortgesetzt. Im westen können die Reste einer Kompanie den Feind nur mit Schwierigkeiten davon abhalten, aus demm Kamm von Anglemont hervorzubrechen.
Plötzlich verlässt eine große Gruppe deutscher Soldaten unter hurra – Rufen den Ort Beaumont auf der Mühlenstraße und erreicht die Nationalstraße. Damit ist der Rückzug abgeschnitten.
Der Major versammelt die 60 Mann starken Reste einiger Kompanien um sich, lässt von einem noch unverletzten Claironbläser zum Angriff blasen und wirft sich an der Spitze dieser Handvoll tapferer Männer auf dem Weg von Anglemont dem Feind entgegen.
Entgegen aller Erwartungen wird der Feind gestoppt. Überrascht stellt er das Feuer ein und weicht zurück. Da er den hohen Erschöpfungsgrad unserer Männer nicht kennt, versucht er nicht einmal, den Vorstoß zu wiederholen., und der Weg für den Rückzug bleibt somit offen.
Die Überlebenden des zweiten Bataillons des 60. Infanterieregiments kehren jedoch erst auf Befehl vom 25. Februar um 2 Uhr morgens über die Wiesen von Vaux, die Schlucht von Vacherauville und den Grillot-Wald zur Cote-du-Poivre zurück.
Der französische Angriff wird im Sektor Beaumont vom 32. Armeekorps durchgeführt, das 4 Infanteriedivisionen umfasst.
Zwischen dem 20. und dem 26. August wird das Dorf , das vom Feind in eine wahrhaftige Festung umgewandelt wurde, ununterbrochen bombardiert.
Am 26. August erfolgt ein Angriff des 154. und 155. Infanterieregiments, aber das Dorf bleibt in Feindeshand.
Auch bei einer letzten französischen Offensive am 2. September kann das Gebiet um Beaumont nicht zurückgewonnen werden.
Beaumont wird in den ersten Novembertagen 1918 von der amerikanischen Armee besetzt.
Text und historische Fotos von der Infotafel