LOUVEMONT-COTE-DU-POIVRE
Die Schlacht um Verdun, die am 21. Februar 1916 im Waldstück „Bois de Caures“ begann, setzte sich dann Richtung Osten fort und erreichte Louvemont, das am 23. und 24. Februar von deutschen Truppen eingenommen wurde. Das Dorf wurde am 12. Februar 1916 geräumt, die letzten Einwohner haben es offenbar nur wenige Tage vor dem deutschen Angriff verlassen. Die Beschaffenheit des Geländes, auf dem die Häuser stehen, bietet eine Erklärung für den relativ guten Erhaltungszustand mancher Ruinen, deren Fundamente und Mauerreste für die Besucher sichtbar sind.
Die Kämpfe in diesem Gebiet waren hart: die Wirkung der deutschen Artillerie lässt sich an der Erdschicht ermessen, die am Ort der Kämpfe aufgeschüttet wurde. So liegt zum Beispiel neben der Kapelle die tatsächliche Bodenhöhe 1 Meter unterhalb der heutigen Bodenhöhe.
Nach dem Krieg beschloss der französische Staat im Bemühen um die „Pflicht zur Erinnerung“ das Gemeindegebiet jedes der 9 zerstörten Dörfer zu erhalten; es wurde ein Gemein-deausschuss gegründet. Dieser verwaltet das offene Gelände der Gemeinde, während für das übrige Gebiet das Nationale Forstamt zuständig ist. Das Dorf besitzt seit 1916 keine Einwohner mehr. Der französische Staat hatte im Jahre 1919 die Wiederbesiedlung des Gemeindegebiets aus Sicherheitsgründen untersagt. Tatsächlich entdecken Förster sogar heute noch Munition jedes Kalibers sowie Gasgranaten. Jedes Jahr am ersten Sonntag im August wird eine Erinnerungsfeier abgehalten. Seit damals trägt der Ort den Namen Louvemont-Cote-du-Poivre, wegen der strategischen Rolle des Berghangs während des Krieges.
Text und historische Bilder Infotafel